4. Nachfolgetipp: Der Umgang mit Unternehmensbörsen

Ger­ade in den let­zten Jahren sind ver­schiedene Unternehmens­börsen ent­standen, die nach einem ähn­lichen Prinzip funk­tion­ieren, wie Tauschbörsen (bspw. ebay.de) oder Immo­bilien­börsen (bspw. immobilienscout24.de). Der­jenige, der sein Unternehmen abgeben will, kann es in der Börse platzieren und Inter­essen­ten kön­nen sich daraufhin mit ihm in Verbindung set­zen. Zu den bekan­ntesten Unternehmens­börsen gehört dub.de, die von dem Han­dels­blatt ini­ti­iert wurde. Darüber hin­aus gibt es ver­schiedene regionale Börsen, wie die Unternehmens­börse Hes­sen oder unternehmensportal-sachsen.de. Auch der Bund hat gemein­sam mit der KfW, den IHKs, den Handw­erk­skam­mern und den Sparkassen sowie Volks­banken eine eigene Unternehmens­börse entwick­elt, nexxt-change.org. Dabei kön­nen sowohl Verkauf­sange­bote als auch Kaufge­suche inseriert wer­den.

Tipps, wie Sie Unternehmensbörsen am besten nutzen

Allerd­ings sollte nach unser­er Erfahrung die Nutzung ein­er Unternehmens­börse gut vor­bere­it­et sein. Dabei sind ins­beson­dere fol­gende Punk­te zu klären:

  1. Welche Infor­ma­tio­nen wer­den in der Börse bere­it­gestellt?
    Die Infor­ma­tio­nen sollen zum einen aus­sagekräftig sein und das Inter­esse an dem Inser­at weck­en und zum anderen aber keine direk­ten Rückschlüsse auf das Unternehmen zulassen. Ger­ade wenn der Name eines abzugeben­den Unternehmens unge­wollt bekan­nt wird, beste­ht die große Gefahr, dass Wet­tbe­wer­ber darauf aufmerk­sam wer­den und ver­suchen gezielt Mitar­beit­er abzuwer­ben. Diese stellen jedoch, ger­ade in der Zeit des Fachkräfte­man­gels, einen wesentlichen Wertbe­standteil des Unternehmens dar. Ein Ver­lust hätte daher erhe­bliche Auswirkun­gen auf den Wert des Unternehmens.
  2. Wie gehe ich mit Inter­essen­te­nan­fra­gen um?
    Nach der Ein­stel­lung des Inser­ates erre­ichen den Unternehmer häu­fig viele Anfra­gen zu dem Unternehmen. Ger­ade weil sich die Inter­essen­ten ein umfassendes Bild machen wollen, haben sie häu­fig viele Fra­gen und wollen viel über das Unternehmen wis­sen. In dieser Sit­u­a­tion kommt häu­fig Unsicher­heit auf. Welche Dat­en kön­nen her­aus­gegeben wer­den? Soll ich mich mit jedem Inter­essen­ten tre­f­fen? Wie soll das neben meinem Tages­geschäft funk­tion­ieren? Auch hier beste­ht die Gefahr, dass Wet­tbe­wer­ber ver­suchen, an Infor­ma­tio­nen zu dem Unternehmen her­anzukom­men. Unsere Empfehlung lautet dabei, die wesentlichen Infor­ma­tio­nen zu dem Unternehmen immer noch anonymisiert zu bün­deln und diese in Form eines Exposés den Inter­essen­ten zur Ver­fü­gung zu stellen. Gle­ichzeit­ig sollte frühzeit­ig eine Preis­bere­itschaft ermit­telt wer­den, um her­auszufind­en, ob weit­ere Gespräche und Infor­ma­tions­bere­it­stel­lung sinnhaft sind.

Der Umgang mit Unternehmens­börsen und Kaufin­ter­essen­ten kann sehr indi­vidu­ell sein. Dabei sind häu­fig branchen­typ­is­che, regionale und unternehmensspez­i­fis­che Aspek­te zu beacht­en. Wir empfehlen daher, vor Onlinestel­lung des Inser­ats ein Konzept für das Vorhaben zu entwick­eln und plan­voll vorzuge­hen.

Als Alter­na­tive dazu kön­nte ein extern­er Nach­fol­ge­ber­ater dienen. Dieser besitzt Erfahrung bei der Umset­zung von Unternehmen­snach­fol­gen und kann die Arbeit mit Unternehmens­börsen ser­iös begleit­en. Gle­ichzeit­ig kann er den Unternehmer von wesentlichen Aspek­ten ent­las­ten, so dass dieser seine Konzen­tra­tion auf das Tages­geschäft in seinem Unternehmen richt­en kann.
Bei Rück­fra­gen oder für eine erste Auskun­ft und indi­vidu­ellen Ein­schätzung der jew­eili­gen Sit­u­a­tion empfehlen wir das Auf­suchen von ser­iösen Beratern oder die kosten­losen Ter­mine zur 360°-Nachfolgeberatungen des ifuSAX e.V.

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