10. Nachfolgetipp: Der Nachfolgeprozess ist ein Marathon

Häu­fig nehmen Unternehmer kurzfristig ent­fer­nte Ter­mine zum Anlass, um über die Unternehmen­snach­folge nachzu­denken. Dabei soll die Unternehmen­snach­folge bis zu einem bes­timmten Ter­min umge­set­zt wer­den. Beispiel­haft wird dafür oft der 55. Geburt­stag des Unternehmers angedacht, da die Mei­n­ung vorherrscht, dass man bis zu diesem Tag in die geset­zliche Krankenkasse zurück­kehren kann. Ungeachtet der Tat­sache, ob eine Rück­kehr zu diesem Zeit­punkt für den Unternehmer über­haupt sin­nvoll ist oder nicht, soll häu­fig ein paar Monate vor diesem Tag die Unternehmen­snach­folge in Angriff genom­men wer­den.

Prob­leme durch zu kurze Vor­laufzeit

Jedoch ist eine opti­male Umset­zung inner­halb so kurz­er Zeit nicht mehr möglich. Gewisse Möglichkeit­en der steuer­lichen Gestal­tung des Vorhabens kön­nen nicht genutzt wer­den. Eine zeitliche Druck­si­t­u­a­tion ist für die Suche nach einem exter­nen Nach­fol­ger denkbar ungün­stig. Zum einen muss häu­fig mit den erst­besten Inter­essen­ten vor­lieb genom­men wer­den. Zum anderen ist die Aus­gangssi­t­u­a­tion in den Kauf­preisver­hand­lun­gen schwierig. Der ide­ale Nach­fol­ger, der bere­it ist, den höch­sten Kauf­preis zu bezahlen, wird so nicht gefun­den.

Für die Umset­zung eines voll­ständi­gen Nach­fol­gekonzeptes, bei welchem möglichst alle notwendi­gen Aspek­te aus betrieb­swirtschaftlich­er, steuer­lich­er, finanzieller und rechtlich­er Sicht beachtet wer­den kön­nen, ist ein gewiss­er Vor­lauf erforder­lich. Eventuell notwendi­ge rechtliche Umstruk­turierun­gen benöti­gen einen Vor­lauf, damit die Akzep­tanz vor dem Finan­zamt erre­icht wird. Die Schaf­fung oder Anpas­sung von inner­be­trieblichen organ­isatorischen Struk­turen benöti­gen Zeit für die Umset­zung.

Meilen­stein basierende Vorge­hensweise als Ori­en­tierung­shil­fe

Nach unser­er Erfahrung hat sich dabei eine auf Meilen­steinen basierende Vorge­hensweise bewährt. Dabei ist eine Ori­en­tierung an fol­gen­der Struk­tur rat­sam:

Meilen­stein 1: Analyse der Aus­gangssi­t­u­a­tion

  • Sit­u­a­tion des Unternehmens und des Unternehmers
  • Zei­tho­r­i­zont bis zur Nach­folge
  • Über­gabefähigkeit des Unternehmens
  • Gibt es bere­its einen Nach­fol­ger im Unternehmen oder der Fam­i­lie?

Meilen­stein 2: Pla­nung der Hand­lungsab­folge

  • Schrit­tfolge für die Unternehmen­snach­folge
  • Verkäufer-Due-Dili­gence
  • Unternehmen­spla­nung
  • Unternehmens­be­w­er­tung
  • Kauf­pre­is­find­ung
  • Leben­s­pla­nung des Abgeben­den

Meilen­stein 3: Suche nach einem exter­nen Nach­fol­ger

  • sofern kein intern­er Nach­fol­ger vorhan­den
  • Ziel­grup­pen­analyse
  • Erstel­lung Exposé
  • Ansprache
  • Bew­er­tung der Inter­essen­ten
  • Bew­er­tung der Ange­bote

Meilen­stein 4: Umset­zung der Nach­folge

  • Eini­gung / Absicht­serk­lärung (LOI)
  • Käufer-Due-Dili­gence
  • Kaufver­tragsver­hand­lun­gen
  • Kaufver­trag
  • Kauf­preiszahlung
  • Weit­ere Über­gabebe­gleitung

Je nach Aus­gangssi­t­u­a­tion kann eine Anpas­sung der Meilen­steine sin­nvoll sein.

Allerd­ings ist für die Ausar­beitung und Umset­zung des meilen­steinori­en­tierten Vorge­hens ein großer Erfahrungss­chatz erforder­lich und eine konkret helfende Hand notwendig. Spezial­isierte Nach­fol­ge­ber­ater kön­nen Sie dabei unter­stützen. Diese besitzen Erfahrung bei den Prozessen und kön­nen Sie ser­iös begleit­en. Auch die Poli­tik ist dieser Ansicht. Mit Förder­pro­gram­men aus Bun­des- und Lan­desmit­teln kann die Begleitung durch einen Nach­fol­ge­ber­ater bezuschusst wer­den.

Bei Rück­fra­gen oder für eine erste Auskun­ft und indi­vidu­ellen Ein­schätzung der jew­eili­gen Sit­u­a­tion empfehlen wir das Auf­suchen von ser­iösen Beratern oder die kosten­losen Ter­mine zur 360°-Nachfolgeberatungen des ifuSAX e.V.

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